Cuttermesser – ein Produktguide

4 min lesen14 Oktober 2016
Cuttermesser, Teppichmesser, Kartonmesser oder Sicherheitsmesser – der kleine Helfer hat viele Namen. Und er ist weit verbreitet, quasi in aller Hand: Schätzungen zufolge besitzt jeder private Haushalt zwei bis drei dieser kleinen Helfer; in Lager, Werkstatt und Produktion kann man davon ausgehen, dass sie sich an nahezu jedem Arbeitsplatz bzw. in jeder Arbeitshose befinden.
Über 800 verschiedene Arten an Cuttermessern gibt es. Wie soll man sich da zurecht finden? Wir geben eine Übersicht über unsere Cutter und erklären, welches sich für welchen Einsatzzweck eignet.

Warum gibt es so viele verschiedene Cutter?

Soll im (Lager-/ Büro-/ Handwerks-) Alltag etwas getrennt werden, wird meist zum Cuttermesser gegriffen. Der handliche Helfer hat den entscheidenden Vorteil, dass er dank versenkbarer Klinge verletzungssicher z.B. in der Hosentasche mitgeführt werden kann. Entscheidend für den präzisen und vor allem sicheren Schnitt ist die Auswahl des richtigen Cutters – je nach Anwendungsbereich. Und die unterscheiden sich immens:

Soll mit dem Messer vorrangig dünnes Klebeband geschnitten werden? Oder schwerer Teppich oder zum Beispiel PVC-Rohre? Dient es zum Öffnen von Kartons oder eben eher zum Schneiden von massiverem Handwerksmaterial? Im Alltag wird leider nur allzu oft das EINE Messer für alle anfallenden Tätigkeiten verwendet. Das führt nicht nur zu nicht zufriedenstellenden Ergebnissen beim Schneiden, sondern leider auch viel zu oft zu Verletzungen.

Die Cuttermesser-Klinge

Bei Cuttern unterscheidet man zwischen einer Abbrechklinge (Segmentklinge), einer Einwegklinge und einer auswechselbaren Klinge. Die auswechselbare Klinge kann nach der Abnutzung durch eine neue gesamte Klinge ersetzt werden. Abbrechklingen haben meist eine Sollbruchstelle, der vordere Bereich kann an dieser Stelle nach Abnutzung abgebrochen werden und der hintere, schärfere Teil rückt nach vorne. Einige Cutter haben hierfür eine eigene Abbrechhilfe im Griff integriert. Sollen härtere Materialien wie Teppichboden oder Kabel geschnitten werden, wird in der Regel ein Messer mit fester Klinge verwendet.

Anwendung der Sicherheitsmesser

Cutter mit Abbrechklinge sind für das Schneiden von Pappe, Papier, Gipskarton und dünneren meist thermoplastische Kunststoffe gedacht. Messer mit feststehender, versenkbarer Trapezklinge schneiden hingegen auch Teppichböden, Furniere, Säcke oder Kabel. Je nach Klingenaustrittslänge können Cutter sogar für das Schneiden von Styropor oder Schaumstoffplatten genutzt werden.

Abbrechklingen haben nahe dem hinteren Ende meist ein rundes Loch, hier wird die Klinge mit dem Schieber verbunden. Dieser Schieber rastet selbsttätig in Segmentlängenschritten ein, oder wird durch Klemmhebel oder -schraube fixiert.

Trapezklingen oder Rechteckklingen haben als festgeklemmte Typen ein bis drei Löcher oder aber Passkerben am Rücken. Solche mit zwei oder drei Passkerben können in unterschiedliche Längenposition eingesetzt werden. Zumeist sind sie durch Wenden um 180° an beiden Enden verwendbar (4-Fach Klinge).

WAK und WUK – was bedeutet das?

Sollten Sie im Zusammenhang mit Cuttermessern die Begriffe WAK und WUK lesen, hat dies mit der Art der Sicherung zu tun. Beim WAK-Messer wird die Klinge durch den Daumendruck des Anwenders auf einen Schieber ausgefahren – und sobald sich der Daumen vom Schieber löst, durch Federkraft wieder zurückgezogen. Bei dieser Art der Sicherung spricht man daher vom willensabhängigen Klingeneinzug). Eine Messerklinge mit WUK-Sicherung dagegen wird automatisch eingezogen, wenn der Schneidevorgang unterbrochen wird (und damit der Druck auf die Klinge nachlässt), selbst wenn der Anwender weiterhin Druck auf den Schieber ausübt. Man spricht daher hier vom willensunabhängigem Klingeneinzug.

Unfallursache Nr.1 in deutschen Unternehmen sind sogenannte SRS-Unfälle (stolpern, rutschen, stürzen). Sie machen mehr als ein Drittel aller gemeldeten Unfälle aus und lassen sich durch gute innerbetriebliche Verkehrswegeplanung reduzieren. Auf Platz 2: Die unsachgemässe Bedienung von Werkzeug und Maschine – darunter auch Schnittverletzungen aufgrund unsachgemässer Handhabung von Cuttermessern. Viel zu oft wird das eine Messer, gerade zur Hand, für Anwendungsbereiche verwendet, für die es nicht konzipiert ist. Eben schnell mit der Messerklinge Klebereste wegschaben? Das Umreifungsband mit einer Abbrechklinge öffnen?

Unsere Tabelle bietet anhand von den 4 Kriterien Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit, Schneidmaterial und Technischen Merkmalen eine Leitlinie zur Auswahl des richtigen Cutters.

Hier gehts zum Download der Cutter-Übersicht als PDF-Datei. In unserem YouTube Kanal finden Sie darüber hinaus Videos zur Handhabung einiger unserer Cuttermesser.

Und wenn doch ein Unfall passiert?

Wie Sie sich im Falle einer Schnittverletzung verhalten sollten: Tipps zur Ersten Hilfe und Prävention.

Was ist ein Stanley-Messer?
Übrigens: Das Cuttermesser wird auch Stanley-Messer genannt. Dieser Begriff geht zurück auf den ersten Hersteller dieser Art von Messern, die Stanley Works (Connecticut/USA). Das Unternehmen brachte die Einmal-Skalpelle Anfang des 20. Jahrhunderts für den medizinischen und wissenschaftlichen Gebrauch in Umlauf. Bis heute vertreibt die Firma STANLEY  Werkzeug und eben das Stanley-Messer.
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